SEBASTIAN FRANCK

Urchristen - Franck - Swedenborg

Auszug aus dem Vorwort zu Sebastian Franck's Paradoxa von W. Lehmann: „Sebastian Franck war 18 Jahre alt, als Luther auftrat. Und hat jene ganze seltsame Zeit, die wir Reformation nennen, auf sich wirken lassen. Und wenige haben so wie er eine offene Seele gehabt für alles, was in jener Zeit des Geister-Erwachens geschah. Man vergisst leicht über den Männern, die den Sieg für die unmittelbare Zukunft davongetragen haben, diejenigen Geister, deren Gedankennetze, von vornherein zerstört, vernichtet, mit Beharrlichkeit, mit leidenschaftlichem Mut immer wieder neu gesponnen, Fäden, leuchtende, schimmernde Fäden enthalten, die erst heute in ihrer Bedeutung erkannt werden. Es ist wahrlich eine Zeit gewesen, die neben den großen Siegern auch Gestalten barg, die – nicht so unmittelbar erfolgreich wie jene – in größerer Stille und Verborgenheit an der Religion der Zukunft spannen. Und wahrlich, sie haben manchen Gedanken gesponnen, den wir heute als neu begrüßen, während er längst von ihnen geahnt, erfasst, ausgesprochen war. Ist es doch schon häufig so gegangen, dass die großen, so feierlich gehüteten, eingekapselten, eingesargten Systeme der scheinbar Siegreichen, die, von der Begeisterung der Massen emporgetragen, Jahrhunderte hindurch als die einzigen gefeiert wurden, schließlich durchbrochen von Männern, die, nicht geblendet durch die Anerkennung der vielen, ja ausgestoßen aus dem Kreis der Jubelnden, sich den Blick klarer erhielten und die Seele weiter, und somit still und resigniert, aber innerlich vertrauensvoll, in Gedanken einer Zeit die Hand reichten, die noch kommen sollte. Es sind jene Entsagungsvollen, die sich mit dem eigenen Herzen und dem Lauschen auf den fernen Gesang der Zukunft begnügen mussten. Es sind alles Männer, die mit Leidenschaft für das kämpften, was ihre Seele auf den Bergen Gottes empfangen hatte. Wir Kinder aber von heute, die wir wiederum die Arme ausbreiten und auf neue Formeln für die Erfahrungen der Erlösung sinnen – wir sollten uns wohl kümmern um jene, die da, ohne Massenanhang, mit zäher Ausdauer aus ihren Erlebnissen schöpften. Und die wir so nach „Erleben“ jammern, die wir das Erleben als die einzige Brücke zwischen Gott und der Seele betrachten, wie sollten uns wohl kümmern um die, die an den Außenseiten des Lebens standen: befeindet, vereinsamt, mit dem ganzen Inhalt ihrer Seele ringend … Sebastian Franck war einer von jenen Lebendigen, denen wir – nach langer toter Zeit – tief erfreut die Hand reichen. Über Jahrhunderte hin grüßen sich die Lebendigen.“ Auszug aus dem Buch: Paradoxa von Sebastian Franck: „Wir sehen, wie die Pharisäer mit dem Buchstaben sich verfahren haben. Und doch wollen wir aus dem Schaden anderer Leute nicht klug werden, noch verstehen, was Paulus so dürr heraus sagt: Der Buchstabe tötet (2. Kor. 3,6). Nun ist Schrift, Buchstabe, Gesetz und Altes Testament eins. Darum ist damit eben soviel gesagt wie: Die Schrift tötet. Und die nach dem Sinn und Wesen des Buchstabens predigen, sind nichts als des Moses und des Buchstabens Diener, welche den Tod predigen. Der Geist aber macht lebendig (2. Kor. 3,6). Das verstehen alle Väter als den geistlichen Verstand d.h. nicht als des Origenes Auslegung oder die Augustinus, sondern als den Sinn Christi und den Verstand des Geistes, der anderes im äußeren Ansehen und in der Hülle ist, und, angewendet, anderes im Geist verstanden wird. Den Buchstaben nannten sie den grammatischen Sinn und ebenso alles, was ohne den Geist und die Gnade vom Fleisch und Blut, von den Weltweisen usw. verstanden wird, geredet oder gesagt werden mag. Die Schrift tötet, denn sie wird ohne den Geist niemals richtig verstanden. Der Geist macht (das in ihr Geschriebene) lebendig und legt es in seinem Sinne aus. Der Sinn Christi und des Geistes, welcher allein Gottes Wort ist, macht lebendig, wenn er den Buchstaben in unseren Herzen lebendig macht, auslegt und anwendet. Sonst ist (der Buchstabe) an sich selbst und mit sich selbst nicht allein widerspruchsvoll und uneins, sondern ohne diesen Schulmeister, Führer, Lehrer, Schlüssel, Ausleger und Theseischen Faden, der bittere Tod, ein verschlossenes Buch und ein verwirrendes Labyrinth. Mit dem Buchstaben haben von Anfang an bisher die Pharisäer und Schriftgelehrten die Propheten, Christus, die Apostel und alle Glieder Christi Lügen gestraft und totgeschlagen. Darum ist und bleibt der Buchstabe das Schwert des Antichrist's und der Sitz darauf er sitzt und damit er wider die Heiligen siegt und sie totschlägt.“ Mit den folgenden, beiden Liedern, distanziert sich Franck von den geistlosen, veräußerlichten Kirchen, wie er sie nennt, die den Buchstaben festhalten, aber den Geist nicht kennen. Auch die unbiblische Rechtfertigungslehre mit ihren Folgen in seiner Zeit (auch in unserer) lehnt Franck, der urchristliche Reformator ab: „Ich will und mag nicht päpstlich sein: Der Glaub ist klein bei Mönchen und bei Pfaffen. Es wird beim äußerlichen Schein ihr Herz nicht rein: Sie machen d'Leut zu Affen. Der Kirchen Brauch nährt ihren Bauch, der ist ihr Gott: ich merk den Spott; will mich da nicht vergaffen.“ „Ich will und mag nicht lutherisch sein: Ist Trug und Schein sein Freiheit, die er lehret. An Gottes Haus sie nur abbricht und bauet nicht. Das Volk wird mehr verkehret. Er lehrt: „Glaub! Glaub!“ Macht damit taub‘ und werklos Leut. Am Tag liegt's heut: Kein Besserung man höret.“ Primärliteratur von Sebastian Franck: Sämtliche Werke in Kürze erhältlich bei frommann holzboog: https://www.frommann-holzboog.de/editionen/1702 Werke Franck's in digitaler Form zum Download: https://www.digitale- sammlungen.de/index.html?c=autoren_index&ab=Franck%2C+Sebastian&l= de Sebastian Franck, Paradoxa, als Free Download: https://archive.org/details/paradoxa00franuoft/page/n6/mode/2up oder Google E-Books: https://books.google.de/books?id=OnSfmgEACAAJ&hl=de&source=gbs_navli nks_s

SCHRIFTEN - FRANCK‘S

Quellenhinweise
INFO
« In hundert Rinnsalen fließen die Ideen Franck's der modernen Zeit entgegen » Dilthey

SWEDENBORG vs. FREIKIRCHE

DER IRRTUM DER TRINITÄTS- UND

RECHTTFERTIGUNGSLEHRE

SWEDENBORG vs. ESOTERIK

DAS ESSEN VOM BAUM DER ERKENNTNIS VON GUT & BÖSE BZW. SELBER GOTT-SEIN WOLLEN

URCHRISTENTUM - SERVET -

SWEDENBORG

GESTORBEN FÜR DIE WAHRHEIT ZUR ZEIT DER REFORMATIOEN: MICHAEL SERVET

URCHRISTENTUM - FRANCK -

SWEDENBORG

DER BESONDERE MANN SEINER ZEIT, DER AN DAS URCHRISTENTUM ANKNÜPFTE: SEBASTIAN FRANK LINKS EINE SAMMLUNG VON SEITEN, DIE DEN GEIST SWEDENBORGS WIEDERGEBEN ----------------------------------------------------------------

SWEDENBORG vs. LORBER

WIE DAS URCHRISTENTUM DURCH DIE

GNOSIS VERFÄLSCHT WURDE SO WIRD

IM DEUTSCHSPRACHIGEM RAUM

SWEDENBORG DURCH LORBER

VERFÄLSCHT

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und der innere Sinn im Wort Gottes
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SEBASTIAN FRANCK

Urchristen - Franck - Swedenborg

Auszug aus dem Vorwort zu Sebastian Franck's Paradoxa von W. Lehmann: „Sebastian Franck war 18 Jahre alt, als Luther auftrat. Und hat jene ganze seltsame Zeit, die wir Reformation nennen, auf sich wirken lassen. Und wenige haben so wie er eine offene Seele gehabt für alles, was in jener Zeit des Geister-Erwachens geschah. Man vergisst leicht über den Männern, die den Sieg für die unmittelbare Zukunft davongetragen haben, diejenigen Geister, deren Gedankennetze, von vornherein zerstört, vernichtet, mit Beharrlichkeit, mit leidenschaftlichem Mut immer wieder neu gesponnen, Fäden, leuchtende, schimmernde Fäden enthalten, die erst heute in ihrer Bedeutung erkannt werden. Es ist wahrlich eine Zeit gewesen, die neben den großen Siegern auch Gestalten barg, die – nicht so unmittelbar erfolgreich wie jene – in größerer Stille und Verborgenheit an der Religion der Zukunft spannen. Und wahrlich, sie haben manchen Gedanken gesponnen, den wir heute als neu begrüßen, während er längst von ihnen geahnt, erfasst, ausgesprochen war. Ist es doch schon häufig so gegangen, dass die großen, so feierlich gehüteten, eingekapselten, eingesargten Systeme der scheinbar Siegreichen, die, von der Begeisterung der Massen emporgetragen, Jahrhunderte hindurch als die einzigen gefeiert wurden, schließlich durchbrochen von Männern, die, nicht geblendet durch die Anerkennung der vielen, ja ausgestoßen aus dem Kreis der Jubelnden, sich den Blick klarer erhielten und die Seele weiter, und somit still und resigniert, aber innerlich vertrauensvoll, in Gedanken einer Zeit die Hand reichten, die noch kommen sollte. Es sind jene Entsagungsvollen, die sich mit dem eigenen Herzen und dem Lauschen auf den fernen Gesang der Zukunft begnügen mussten. Es sind alles Männer, die mit Leidenschaft für das kämpften, was ihre Seele auf den Bergen Gottes empfangen hatte. Wir Kinder aber von heute, die wir wiederum die Arme ausbreiten und auf neue Formeln für die Erfahrungen der Erlösung sinnen – wir sollten uns wohl kümmern um jene, die da, ohne Massenanhang, mit zäher Ausdauer aus ihren Erlebnissen schöpften. Und die wir so nach „Erleben“ jammern, die wir das Erleben als die einzige Brücke zwischen Gott und der Seele betrachten, wie sollten uns wohl kümmern um die, die an den Außenseiten des Lebens standen: befeindet, vereinsamt, mit dem ganzen Inhalt ihrer Seele ringend … Sebastian Franck war einer von jenen Lebendigen, denen wir – nach langer toter Zeit – tief erfreut die Hand reichen. Über Jahrhunderte hin grüßen sich die Lebendigen.“ Auszug aus dem Buch: Paradoxa von Sebastian Franck: „Wir sehen, wie die Pharisäer mit dem Buchstaben sich verfahren haben. Und doch wollen wir aus dem Schaden anderer Leute nicht klug werden, noch verstehen, was Paulus so dürr heraus sagt: Der Buchstabe tötet (2. Kor. 3,6). Nun ist Schrift, Buchstabe, Gesetz und Altes Testament eins. Darum ist damit eben soviel gesagt wie: Die Schrift tötet. Und die nach dem Sinn und Wesen des Buchstabens predigen, sind nichts als des Moses und des Buchstabens Diener, welche den Tod predigen. Der Geist aber macht lebendig (2. Kor. 3,6). Das verstehen alle Väter als den geistlichen Verstand d.h. nicht als des Origenes Auslegung oder die Augustinus, sondern als den Sinn Christi und den Verstand des Geistes, der anderes im äußeren Ansehen und in der Hülle ist, und, angewendet, anderes im Geist verstanden wird. Den Buchstaben nannten sie den grammatischen Sinn und ebenso alles, was ohne den Geist und die Gnade vom Fleisch und Blut, von den Weltweisen usw. verstanden wird, geredet oder gesagt werden mag. Die Schrift tötet, denn sie wird ohne den Geist niemals richtig verstanden. Der Geist macht (das in ihr Geschriebene) lebendig und legt es in seinem Sinne aus. Der Sinn Christi und des Geistes, welcher allein Gottes Wort ist, macht lebendig, wenn er den Buchstaben in unseren Herzen lebendig macht, auslegt und anwendet. Sonst ist (der Buchstabe) an sich selbst und mit sich selbst nicht allein widerspruchsvoll und uneins, sondern ohne diesen Schulmeister, Führer, Lehrer, Schlüssel, Ausleger und Theseischen Faden, der bittere Tod, ein verschlossenes Buch und ein verwirrendes Labyrinth. Mit dem Buchstaben haben von Anfang an bisher die Pharisäer und Schriftgelehrten die Propheten, Christus, die Apostel und alle Glieder Christi Lügen gestraft und totgeschlagen. Darum ist und bleibt der Buchstabe das Schwert des Antichrist's und der Sitz darauf er sitzt und damit er wider die Heiligen siegt und sie totschlägt.“ Mit den folgenden, beiden Liedern, distanziert sich Franck von den geistlosen, veräußerlichten Kirchen, wie er sie nennt, die den Buchstaben festhalten, aber den Geist nicht kennen. Auch die unbiblische Rechtfertigungslehre mit ihren Folgen in seiner Zeit (auch in unserer) lehnt Franck, der urchristliche Reformator ab: „Ich will und mag nicht päpstlich sein: Der Glaub ist klein bei Mönchen und bei Pfaffen. Es wird beim äußerlichen Schein ihr Herz nicht rein: Sie machen d'Leut zu Affen. Der Kirchen Brauch nährt ihren Bauch, der ist ihr Gott: ich merk den Spott; will mich da nicht vergaffen.“ „Ich will und mag nicht lutherisch sein: Ist Trug und Schein sein Freiheit, die er lehret. An Gottes Haus sie nur abbricht und bauet nicht. Das Volk wird mehr verkehret. Er lehrt: „Glaub! Glaub!“ Macht damit taub‘ und werklos Leut. Am Tag liegt's heut: Kein Besserung man höret.“ Primärliteratur von Sebastian Franck: Sämtliche Werke in Kürze erhältlich bei frommann holzboog: https://www.frommann- holzboog.de/editionen/1702 Werke Franck's in digitaler Form zum Download: https://www.digitale- sammlungen.de/index.html?c=a utoren_index&ab=Franck%2C+S ebastian&l=de Sebastian Franck, Paradoxa, als Free Download: https://archive.org/details/parad oxa00franuoft/page/n6/mode/2 up oder Google E-Books: https://books.google.de/books?i d=OnSfmgEACAAJ&hl=de&sourc e=gbs_navlinks_s